outdoor

Signs 1993 – 2014

 

See no evil, Ottopark 2014
see no evil, Ottopark, Berlin, 2014

 

Cradle, Ottopark, Berlin, 2014
cradle, Ottopark, Berlin, 2014

 

Nameless, Ottopark, Berlin, 2014
nameless, Ottopark, Berlin, 2014

 

Hand, Ottopark, Berlin, 2014
hand, Ottopark, Berlin, 2014
text english version – bitte scrollen für die deutsche Version

The observer needs to take a second look at the works by Katharina Poos before their irritating aspect becomes obvious, and even then they are still not immediately recognizable as art in context. In a public park that is frequented by many parents with children, she fits prohibition signs onto the lamp posts where the simple symbolic images seem to pose riddles. As a basis she uses the classic round sign found in public places to denote a ‘dead end’ or ‘no through road’. She then reduces the round shaped sign to simple contours and a few colours, and uses the circular surface to focus on the topic of child maltreatment in pictorial form, yet without using an explicit symbolic language. At first the signs seem familiar to passers-by, who are accustomed to gaining clear information from such things, but then they have to admit that the images are unsettlingly unfamiliar. The fist that is clenched tightly around a tiny child leaving only its little head peering out, an axe and a handgun, or the schematic drawing of a little body lying on its back with disproportionately large knives aimed at it: these images offer no clear messages that could be summed up in simple imperatives. Instead, their ambiguity generates a latent atmosphere of violence which fuses with the surrounding space shaped by children to form a meaningful constellation.

Stefanie Heckmann, 1994, catalogue Intervall 94 DeNaturalisierung
Translation Ann Robertson

deutsche Version

Die Arbeiten von Katharina Poos geben sich erst auf den zweiten Blick als Irritation zu erkennen, ohne sich jedoch eindeutig dem Kontext Kunst zuordnen zu lassen. In einer öffentlichen Parkanlage, die von vielen Eltern mit Kindern besucht wird, bestückte sie die Straßenlaternen mit Verbotsschildern, deren einfache zeichenhafte Motive auf den ersten Blick Rätsel aufgeben. Als Basis dient ihr jeweils das kreisrunde, in öffentlichen Anlagen gebräuchliche Hinweisschild, das Durchfahrt verboten anzeigt. Reduziert auf die Umrisslinien und wenige Farben, nutzt sie die Kreisfläche als Grund, um in einfacher, zeichenhafter Form das Thema Kindesmisshandlung aufzugreifen, ohne sich jedoch einer eindeutigen Symbolsprache zu bedienen. Dem Passanten, der es gewohnt ist, Schildern eindeutige Informationen zu entnehmen, erscheinen die Schilder auf den ersten flüchtigen Blick vertraut, dann muss er aber irritiert feststellen, dass ihm das in den üblichen Rahmen eingefügte Motiv nicht geläufig ist. Die Faust, die sich um ein winziges Kindchen schließt, so dass nurmehr der kleine Kopf herauslugt, Axt und Pistole oder die schematische Zeichnung eines liegenden kleinen Körpers, auf den proportional riesige Messer gerichtet sind, vermitteln keine eindeutigen Nachrichten, die in einem einfachen Imperativ zusammengefasst werden könnten, sondern erzeugen in ihrer Mehrdeutigkeit eine latente Stimmung der Gewalt, die sich in Verbindung mit dem von Kindern bestimmten Ort zu einem Bedeutungsgewebe verdichtet.

Stefanie Heckmann, 1994, Katalog Intervall 94 DeNaturalisierung